Lebendiger Adventskalender im Torfmoor 2024

Die Adventszeit ist eine Zeit der Besinnung, der Vorfreude und des Beisammenseins. Was könnte diesen Zauber besser einfangen als ein lebendiger Adventskalender – und das mitten in der mystischen Kulisse eines Torfmoors?

Unter dem Motto „Apfel & Erle – Altes und Neues aus dem Torfmoor bei selbstgemachtem Bratapfelpunsch“ fand am Sonntag, 15.12.2024 das Türchen des Lebendigen Adventskalenders im Torfmoor statt, ausgerichtet vom Angelverein Torfmoor e.V. .

Lebendiger Adventskalender im Torfmoor 2024

Was ist ein lebendiger Adventskalender?

Ein lebendiger Adventskalender ist eine besondere Gemeinschaftsaktion, bei der sich Menschen in der Vorweihnachtszeit an verschiedenen Orten treffen, um gemeinsam kleine Überraschungen oder Geschichten zu erleben. Jeden Tag öffnet sich symbolisch ein „Türchen“ – ein Haus, eine Lichtung oder eine andere Station – und offenbart einen Moment des Miteinanders, der oft von Musik, Geschichten, Gedichten oder Leckereien begleitet wird.

Die Adventszeit ist eine Zeit der Besinnung, der Vorfreude und des Beisammenseins.

Das Torfmoor als besonderer Schauplatz

Das Torfmoor bietet eine einzigartige Atmosphäre für einen solchen Adventskalender. Die stille Landschaft, die sumpfige Umgebung in manchmal auch geheimnisvollen Nebelschwaden schaffen eine Kulisse, die sowohl beruhigt als auch inspiriert. Laternen und Fackeln erleuchten den Weg und zaubern ein magisches Ambiente. Der lebendige Adventskalender im Torfmoor erinnert auch an den Schutz dieser sensiblen Ökosysteme.

Gemeinschaft und Besinnung

Gemeinschaft und Besinnung – Der lebendige Adventskalender im Torfmoor bietet mehr als nur Unterhaltung. Er bringt Menschen zusammen, lässt sie innehalten und den Zauber der Adventszeit auf eine ganz besondere Weise erleben. Das Zusammenspiel von Natur, Gemeinschaft und weihnachtlicher Stimmung macht jede Station zu einem unvergesslichen Moment.

Wichtig dabei ist warme Kleidung und festes Schuhwerk. Zur inneren Aufwärmung gab es heißen Bratapfelpunsch für Groß und Klein (mit und ohne Alkohol) und eine humorvolle Erzählung, wie es sich in einer anderen Zeit vielleicht einmal zugetragen haben könnte.

Bratapfelpunsch

Denn um unser Torfmoor ranken sich so einige Sagen, Märchen und Erzählungen. So vielleicht auch diese…

Oft sagt man „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ – doch dass das nicht immer so sein muss, verrät uns dieses Märchen.

Das Märchen vom frechen Apfel und der Erlen-Elfe im Torfmoor zu Sülstorf

Denn es war einmal ein frecher Apfel, der an einem uralten Apfelbaum im Sülstorfer Obstgarten hing. Sein Name war Knusperrot, und er war der knackigste, saftigste und selbstverliebteste Apfel weit und breit. Doch Knusperrot hatte ein Problem: Er war gelangweilt. Jeden Tag hing er an seinem Ast, schaute auf die immer gleichen Bienen und Vögel und seufzte.

Eines stürmischen Nachmittags, als der Wind durch die Zweige pfiff, beschloss Knusperrot, seinem Schicksal zu trotzen. „Ich werde nicht zu Apfelmus verarbeitet oder als langweilige Streuobstdeko enden! Ich werde die Welt sehen!“, verkündete er und ließ sich beherzt vom Baum fallen.

Doch anstatt elegant auf einem Blumenbett zu landen, rollte Knusperrot den Hügel hinunter und plumpste direkt ins düstere Torfmoor. Dort, im Nebel und zwischen blubbernden Pfützen, traf er auf die Erl-Elfe Torfina. Sie war winzig, hatte grüne Haare und trug ein Kleid aus Moos und Spinnweben. Ihre Stimme klang wie das Gluckern eines Moorlochs.

„Wer bist du, dass du so frech in mein Moor polterst?“ fragte Torfina und stemmte die Hände in die Hüften. „Ich bin Knusperrot, der weltbeste Apfel, und ich erkunde die Welt!“ prahlte er. „Und wer bist du, winzige Pfützenbewohnerin?“ Torfina kicherte. „Ich bin Torfina, die Hüterin des Moores. Und du bist ein aufmüpfiges Obststück!“

Knusperrot, unbeeindruckt, versuchte sich an einer Rolle vorwärts, blieb aber im Matsch stecken. Torfina zog ihn mit einem Seufzer heraus. „Hör zu, Knusperrot, du bist zu rund und zu rot, um hier alleine klarzukommen. In meinem Moor gibt es Nebelkröten und schlammige Tücken. Bleib besser bei mir.“

„Nie im Leben!“ rief Knusperrot. „Ich bin ein Apfel voller Abenteuerlust!“ Aber kaum hatte er das gesagt, sprang eine Moorfröschin aus einer Pfütze und schnappte nach ihm. Mit einem Satz war Knusperrot in Torfinas winzigen Händen.

„Na schön,“ sagte Torfina, „ich werde dir helfen. Aber nur, wenn du mir einen Wunsch erfüllst.“ „Alles, nur lass mich los!“ jammerte Knusperrot, während die Fröschin ihn gierig anstarrte.

Torfina grinste. „Ich wollte schon immer wissen, wie ein Apfelkuchen schmeckt. Du wirst mir beibringen, wie man einen backt.“
Knusperrot schnaubte. „Ich bin ein Apfel, kein Bäcker!“
„Dann wirst du lernen“, sagte Torfina bestimmt.

Und so begann Knusperrots ungewöhnliche Ausbildung. Gemeinsam sammelten sie im Moor seltsame Zutaten: Torfstaub als Mehl, Nebelkräuter für die Würze und Moorschokolade für die Glasur. Knusperrot gab zähneknirschend Anweisungen, wie man den Teig knetet – ohne sich dabei selbst zu zermatschen.

Am Ende entstand der erste Torfmoorkuchen, und Torfina war begeistert. „Das ist das Beste, was ich je probiert habe!“, rief sie. „Und du bist jetzt offiziell mein Backassistent.“

Knusperrot blieb im Moor und wurde Torfinas treuer Freund. Gemeinsam eröffneten sie die „Torfmoorbäckerei“, wo Moorfrösche und Nebelkröten Schlange standen. Und obwohl Knusperrot nie die Welt bereiste, wurde er berühmt als der kreativste Apfel weit und breit.

Und wenn sie nicht im Teig stecken, backen sie noch heute im Moor ihre ungewöhnlichen Kuchen – und kreieren womöglich in der kalten Zeit den warmen Punsch.

Lasst es euch schmecken!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert